Ash: Shadowrun-Roman (Nr. 57) (Shadowrun: SR-Romane) - Pasta blanda

Ash ist Mitte 20 und der charismatische Sänger der Metalcombo Devil's Playground aus Seattle. Die Band ist auf dem Weg, ein richtig großer Act zu werden, doch ihr überzeugtes Eintreten für ein friedfertiges Nebeneinander von Menschen und Metamenschen (Trolle, Zwerge, Orks etc.) verschafft ihnen nicht nur Freunde. Ein rassistischer Policlub setzt drei Ganger auf Ash an, der das Attentat aber überlebt. Doch der Policlub droht der Band mit weiteren Attentaten.

Und das sind nicht die einzigen Probleme von Ash, der ein Doppelleben führt und in seiner zweiten Identität als eiskalter Runner namens Quickshot im Untergrund agiert. Sein aktueller Run in Washington bringt ihm viel Geld und noch mehr Ärger mit einem mächtigen Waffenkonzern ein. Was die Lage allerdings wirklich kompliziert macht, ist Ashs Bodyguard Taurus, ein Troll, dessen Cyber-Implantate ausgewechselt werden müssen. Um das Geld dafür zusammenzubekommen, will er sich das Kopfgeld für einen Runner namens Quickshot verdienen, ohne zu wissen, dass es sich um seinen alten Freund Ash handelt.

Ash ist ein fesselnder Roman aus der Rollenspielwelt "Shadowrun". Auch wenn er mit dem Konflikt zwischen Menschen und Metamenschen eine wichtige politische Fassette der Hintergrundwelt thematisiert, stehen doch die Protagonisten mit ihren persönlichen Problemen im Zentrum der Geschichte, weniger die gesellschaftlichen Zusammenhänge. Und es sind interessante Charaktere, die hier handeln, allen voran Ash, der sich im Laufe der Handlung überzeugend entwickelt und dessen beide Identitäten immer stärker miteinander in Konflikt geraten. Selbst Nebenfiguren wie ein Orkmädchen werden ausführlich gezeichnet und machen die Geschichte lebendig. Nicht die Welt muss gerettet werden, wie so häufig im Genre, sondern es geht um das Leben der Protagonisten und das ihrer Freunde. Dank der gelungenen Mischung aus Handlung und Innenleben der Figuren ein echter Page-Turner, ein packender Rollenspielroman -- nicht nur für Rollenspieler. --Boris Koch