Heimweh nach dem Leben: Die fremde Sprache im Sudetenland - encuadernado, tapa blanda

Im vorliegenden Buch wird die Beschreibung der Geschichte der Tschechoslowakischen Republik deutlich anders sein als der Text der offiziell erlaubten Darstellung. Freilich bringt die Verfasserin nur erlebte Tatsachen. Es ist gewissermaßen ein erzählerisches Abenteuer gewagt, weil das Leben in der damaligen Tschechei aus der Sicht eines vermeintlichen Feindes des Landes geschildert wird. Bei näherem Hin-I sehen stellt sich aber bald heraus, daß es diesen Feind eigentlich niemals gegeben hat. Zur gleichen Zeit, da dieses Buch hier in der Bundesrepublik Deutschland erscheint, vollzieht sich im Heimatland der Erzählung ein wichtiger Prozeß. Aus neuesten Zeitungsberichten und aus Vorträgen von Wissenschaftlern erfahrt man, daß sich immer mehr Stimmen - ob es schon Volkes Stimme ist? - erheben, die u.a. aus Gründen der Selbstachtung eine wahrheitsgemäße Geschichtsschreibung und ein Eingeständnis der Untaten an den vertriebenen Deutschen fordern. Mögen doch diese tapferen und aufrechten tschechischen Menschen ihren Rufen bald Taten folgen lassen. (...) Im August 1946 wurde sie mit ihrer Mutter, der Vater lebte nicht mehr, und ihren zwei Brüdern aus ihrer Heimat ausgewiesen und fand in Stammham, Kreis Altötting/Obb. ein neues Zuhause. (...) Diese sudetendeutsche Überlebende berichtet über die Jahre in ihrer Heimat von 1919 bis zur Austreibung 1946. Sie lädt die Leser ein, mit ihr den schwierigen Weg der Erinnerung zu gehen und die Geschehnisse auf diesem Weg aufmerksam zu beachten. Wahrscheinlich wird das für junge Leute und weniger unterrichtete Entscheidungsträger oft etwas irritierend sein, weil sie von all diesen Vorkommnissen noch niemals Genaueres hörten. In den Geschichtsbüchern wurde dieser Teil der Nachkriegszeit ausgespart oder nur nach Anweisung der Siegermächte beschrieben.